Nah- und Fernwärme
Der Versorgungsausbau von Nah- und Fernwärmekanälen wird immer weiter vorangetrieben und spielt eine große Rolle in der Energiewende. Die Wärmeenergie, die auf diese Weise nutzbar gemacht wird, ist ohnehin schon vorhanden und wird lediglich durch ein entsprechendes Netzwerk verteilt. Je nach räumlicher Ausprägung des Netzes spricht man hier entweder von Nah- oder Fernwärme.
Das Besondere an dieser Form der Energiegewinnung ist, dass die benutzte Wärmeenergie nicht auf dem Gelände der Verbraucher*innen erzeugt wird, sondern, wie Gas oder Strom, von einem Erzeuger kommt, z.B. von einem Stromkraftwerk. Wie der Name "Nah- und Fernwärme" bereits vermuten lässt, liegt diese Bezugsquelle in einiger Entfernung. Die Wärme muss bis zum Punkt ihrer Nutzung somit teilweise weite Strecken von mehreren Kilometern Länge zurücklegen.
Bei der Fernwärme findet der Transport der Wärmeenergie über lange Rohrleitungen statt, durch die heißes Wasser fließt. Bei der Nahwärme wird das heiße Wasser durch ein kleineres Wärmenetz geleitet und verteilt. Aus diesem Grund kann das Heizen mit Fernwärme zur Zeit auch fast nur in Ballungsgebieten angeboten werden und nicht im ländlichen Raum.
Chancen des Wärmenetzausbaus
Heutzutage steigen immer mehr Menschen auf das günstigere Heizen mit Nah- oder Fernwärme um. Das Netz wird stetig ausgebaut und ermöglicht vielen Haushalten ihre alten Gas- oder Ölheizungen gegen einen Anschluss an das Nah- oder Fernwärmenetz einzutauschen. Wir beraten Sie gerne dazu und klären, ob diese Heizmethode auch für Sie in Frage kommt. Falls ja, kümmern wir uns um den dafür benötigten Anschluss und die Wartung der Anlage.
Clever heizen mit einem Abfallprodukt
Das Clevere am Heizen mit Nah- oder Fernwärme ist, dass dafür keine neue Energie erzeugt werden muss. Es handelt sich dabei um ein Abfallprodukt, das ohnehin anfallenden würde; wie z.B. die erzeugte Wärme in einer Müllverbrennungsanlage. Früher wurde diese Wärme einfach ungenutzt in die Umwelt entlassen. Heutzutage macht sich die Technik der Nah- oder Fernwärme dieses "Abfallprodukt" zu Nutze und leitet die Wärme an Privathaushalte oder öffentliche Gebäude weiter. Anschließend wird das abgekühlte Wasser wieder zurück zum Erzeuger geführt, so dass hier ein geschlossener Kreislauf entsteht. Die Verbraucher*innen benötigen weder ein Heiz- oder Brennstofflager noch einen Schornstein.
Der Wärmeerzeuger selbst, z.B. die erwähnte Müllverbrennungsanlage, benötigt aber natürlich auch Energie, um zu laufen. Diese wird meistens noch aus fossilen Trägern wie Gas, Kohle, Öl oder sogar Kernkraft bezogen. Dennoch trägt die allgemeine Nutzung der Abfallwärme einen großen Teil zur Energiewende bei und ermöglicht mehr Unabhängigkeit von den fossilen Brennstoffen.
Was wird dafür benötigt?
Beim Fernwärmenetz wird die sogenannte Abfallwärme über ein weitverzweigtes Rohrleitungsnetz vom Erzeuger bis zu den jeweiligen Verbaucher*innen transportiert. Dieser Transport geschieht in Form von heißem Wasser. Alles, was zur Nutzung dieser Wärme benötigt wird, ist ein Anschluss an das Fernwärmenetzwerk und eine Fernwärmeübergabestation.
Die Nahwärme funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Allerdings legt das heiße Wasser hier viel kürzere Strecken zurück. Das Nahwärmenetzwerk speist sich aus kleineren, regionalen Ressourcen und kann auch nicht so viele Gebäude versorgen wie das Fernwärmenetzwerk. Allerdings müssen die Transporttemperaturen daher auch nicht so hoch sein, so dass sogar thermische Energie z.B. aus Sonnenkollektoren verwertet werden kann.